Abgasskandal Audi Benziner
Im Abgasskandal steckt Audi eigentlich immer mitten drin. Bei der Entwicklung des EA897 waren die Ingolstädter federführend und haben dafür gesorgt, dass die Oberklasse-Modelle aller Konzerntöchter ein echtes Problem mit Software-Manipulationen bekommen haben. Porsche Macan, Panamera und Cayenne sind in den TDI.Versionen ebenso betroffen wie der Touareg oder der Phaeton von VW - die komplette 6- und 8-Zylinderpalette von Audi vom A4 bis zum Q7 sowieso.
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann es die ersten konkreten Hinweise für eine Betroffenheit von TFSI-Modellen geben würde - Seit Mitte August 2020 ist es amtlich: Zumindest ein streitgegenständlicher Q5 wurde vor dem Landgericht Offenburg als manipuliert identifiziert. Quelle dafür ist ein vom Gericht in Auftrag gegebenes Gutachten, das ganz klar eine sogenannte Lenkerstandserkennung nachgewiesen hat. Eine Lenkerstandserkennung ist eine Software, die Informationen über den Bewegungsstatus des Fahrzeugs an das Automatik-Getriebe des Audi Q5 weitergibt. In Geradeusstellung funktioniert die Schaltung wie in der Zulassungsgenehmigung vom Kraftfahrtbundeamt abgenommen - bei eingeschlagenem Lenker und wechselnden Lenkanschlags-Momenten schaltet das Getriebe viel später, was eine deutlich dynamischere Fahrweise zulässt - geforderte Grenzwerte können so im Fahrbetrieb nicht mehr eingehalten werden.
Die Audi AG hat sich auf Anfrage des SWR mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht zu den Vorwürfen geäußert. Auch das Bundesverkehrsministerium teilte nur mit, dass das Kraftfahrt-Bundesamt bei seinen fortlaufenden Untersuchungen keine unzulässigen Abschalteinrichtungen bei Benzinern festgestellt habe. In den USA untersuchen die Umweltbehörden bereits seit 2017, ob es bei Audi eine Lenkwinkelerkennung gibt, die zu einer Veränderung der Abgaswerte im Prüfmodus führt.
Konkrete Betroffenheit
Q5 TFSI 2.0 -Schadstoffklasse 6
Unter Umständen sind aber ALLE TFSI 2.0 betroffen, die mit einem vergleichbaren Automatikgetriebe ausgerüstet sind.
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